Der Getriebe Allrounder
Die Entscheidung, mit welchem Fahrzeugtyp du deine Fahrerlaubnis erwirbst, hat weitreichende Auswirkungen auf deine Fahrmöglichkeiten. Es ist wichtig zu verstehen, welche Fahrzeuge du mit welchem Führerschein oder Schlüsselzahl fahren darfst.
Wenn du dich für einen Automatik-Führerschein entscheidest, bedeutet dies, dass du ausschließlich Fahrzeuge mit Automatikgetriebe fahren darfst. Diese Fahrzeuge verfügen über kein Kupplungspedal und die Schlüsselzahl 78 wird in deinem Führerschein vermerkt. Diese Schlüsselzahl besagt, dass du keine PKW mit einem Kupplungspedal fahren darfst, das vom Fahrer bedient werden muss.
Entscheidest du dich hingegen für einen Führerschein der Klasse B ohne Automatikeintrag, erwirbst du die Berechtigung, sowohl Fahrzeuge mit Schaltgetriebe als auch mit Automatikgetriebe zu führen. Dabei musst du allerdings auf die Annehmlichkeiten verzichten, die das Fahrenlernen auf einem Automatikwagen mit sich bringt.
Die Wahl zwischen einem Automatik-Führerschein und einem Führerschein der Klasse B ohne Automatikeintrag ist also eine wichtige Entscheidung, die sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich bringt. Doch unabhängig von deiner Wahl hat der Gesetzgeber Regelungen geschaffen, um sicherzustellen, dass du deine Fahrerlaubnis auf verantwortungsvolle und sichere Weise erlangen kannst.
Bei einer Automatik-Ausbildung entfällt das manuelle Schalten und Kuppeln, was vielen Fahrschülern entgegenkommt. Fahrzeuge mit Automatikgetriebe sind oft leichter zu fahren als solche mit Schaltgetriebe.
Das automatische Getriebesystem wählt die Gänge eigenständig, sodass du nicht manuell schalten musst. Besonders für Fahranfänger ist das komfortabel, da das Auto einige Aufgaben übernimmt und du dich voll und ganz auf den Straßenverkehr konzentrieren kannst.
Früher mussten Fahrschüler, die ausschließlich einen Automatikführerschein erworben haben, einen Nachteil in Kauf nehmen: Die europäische Schlüsselzahl 78 wurde in den Führerschein eingetragen, was die Nutzung auf Automatikfahrzeuge beschränkte.
Mit diesem Eintrag durften keine Schaltwagen gefahren werden. Dieses Defizit konnte bisher nur durch das Ablegen einer erneuten Fahrprüfung auf einem Schaltwagen behoben werden.
Im Zuge der Elektromobilität denkt die Regierung nun um. Da die meisten Autos mit zukunftsweisenden Antriebstechnologien wie Hybrid, Wasserstoff oder Stromer, nur mit Automatikgetriebe erhältlich sind und das klassische Schaltgetriebe in Zukunft immer mehr verdrängt wird, muss auch das Fahrerlaubnisrecht angepasst werden. Zukünftig soll der Fahrschüler seinen Führerschein grundsätzlich auf einem Auto mit automatischem Getriebe machen können, später aber trotzdem Schaltwagen fahren dürfen.
Du hast bereits einen Automatik-Führerschein erworben und möchtest nun die Möglichkeit haben, auch einen Schaltwagen zu fahren? Es ist durchaus möglich, die Automatik-Beschränkung zu entfernen und die Erlaubnis zum Fahren von Schaltwagen zu erhalten.
Alles, was du dafür tun musst, ist dich erneut bei einer Fahrschule anzumelden, um in einigen wenigen Fahrstunden das Kuppeln und Schalten zu erlernen. Dein Training endet mit einer Testfahrt. Verläuft sie erfolgreich, erhältst du von uns eine Fahrbescheinigung.
Mit dieser Bescheinigung kannst du zu deiner Straßenverkehrsbehörde gehen und die Automatik-Beschränkung (Schlüsselzahl 78) entfernen und die Schlüsselzahl 197 eintragen lassen. Nun bist du berechtigt, sowohl Automatik-Pkw als auch Schaltwagen zu führen.
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